Ausstellung Zug

„Und weg mit den Minuten“
Dieter Roth und die Musik

6. September 2014 bis 11. Januar 2015
Kunsthaus Zug

Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik / Fachhochschule Nordwestschweiz, Musik-Akademie Basel, Edizioni Periferia, Luzern und der
Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin.


Dieter Roth (1930 – 1998) war masslos in seiner Kunst, die kaum von seinem Leben zu trennen war. Masslos ist auch sein Werk, das sich kaum überblicken lässt.
Obwohl es an Ausstellungen dazu nie gemangelt hat, lag ein wesentlicher Aspekt seines Werks bislang brach. Aus dem künstlerischen Dreiklang von Bild, Wort und Ton, mit dem Roth arbeitete, wurde die Musik bislang nie wissenschaftlich untersucht. Erstaunlich eigentlich.
Und wir haben noch mehr gestaunt: Im Zuge unserer dreijährigen Forschungsarbeit, die wir gemeinsam mit der Musik-Akademie Basel und dem Verlag Edizioni Periferia durchführten, konnten wir viel neues Material finden. Das präsentieren wir nun erstmals der Öffentlichkeit.

Die Ausstellung Und weg mit den Minuten. Dieter Roth und die Musik füllt unser Haus mit rund 200 Werken, von Papierarbeiten bis zu Installationen, in denen Musik eine Rolle spielt. Und sie füllt unser Haus mit Tönen,Worten, Humor und Aufforderungen, nicht nur zuzuschauen, sondern selbst aktiv zu werden.
Selbstverständlich wäre diese Ausstellung ohne Konzerte nicht vollständig. Die Selten gehörte Musik von Roth und seinen Freunden inspiriert einmal Studierende aus Basel (Aufgangsymphonie, 19.10.) und einmal aus Luzern (Seltene Augenblicke mit Dieter Roth, 12.12.) zu eigenen Interpretationen.
Im Casino treten zudem Roths Mitmusiker auf: Christian Ludwig Attersee, Hermann Nitsch, Gerhard Rühm, Oswald Wiener und Walter Fähndrich haben die Reihe Selten gehörte Musik über Roths Tod hinaus weitergeführt. Jetzt kommen sie noch einmal zusammen.
Im Kunsthaus Zug mobil betrachten wir zudem Roths Bezüge zu Zug, denn unsere Stadt war während fünf Jahren nicht nur sein offizieller Schweizer Wohnsitz, hier waren auch zwei seiner Firmen angesiedelt. Und in der Luzerner Edizioni Periferia erscheint schliesslich eine siebenteilige Publikation zu unserer Forschung und zur Ausstellung.
Wir laden Sie herzlich zu einem ersten Besuch an der Vernissage ein.
Und weg mit den Minuten ist so üppig ausgefallen, wie es typisch war für Roths Kunst. Wir bieten deshalb ein Eintritts-Abo an, damit Sie sich in Ruhe sattsehen und –hören können, bevor unsere Ausstellung in den Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart in Berlin weiterzieht (14.3. bis 16.8.2015).

Kurator: Matthias Haldemann

Ausstellungseröffnung
Freitag, 5. September, 18.15 Uhr

Es sprechen:
Dr. Matthias Haldemann, Direktor/ Kurator,
Prof. Flurina Paravicini, Edizioni Periferia, Luzern und
Prof. Michel Roth, Hochschule für Musik / FHNW, Musik-Akademie Basel

Zuger Kunstnacht
Samstag, 6. September
Roths Kunstnacht

Das Kunsthaus und die Bar sind von 10.00 – 24.00 Uhr geöffnet.

17.00, 18.00, 19.00 Uhr: Dieter Roths ‹Bar-Musik›
mit jeweils 30 Minuten Friederike Balke, Kunstvermittlerin

21.00 Uhr: Performance von Björn Roth
Mit seiner Kunst sprengte Dieter Roth Grenzen. Sein fast schon uferloses Werk nahm keine Rücksicht auf die Gartenzäune der Gattungen, auch die Trennung zwischen Leben und Kunst verwischte Roth zunehmend. Trotz unzähliger Ausstellungen ist Und weg mit den Minuten die erste, die sich ganz auf den Aspekt der Musik im Werk von Roth konzentriert.
In der Kunstnacht erhalten wir Besuch. Björn Roth, der Sohn von Dieter Roth und selbst Künstler, arbeitete so eng mit seinem Vater zusammen, dass sich am Schluss auch die Grenzen der Urheberschaft auflösten.
(Zur Künstlerfamilie Roth, die schon in die dritte Generation gegangen ist, gibt es am 25.11. eine Spezialführung – Kunst über Mittag). Bei uns macht Björn eine Performance. Lassen Sie sich überraschen!

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